Nach TUI-Folge: ZDF stellt „Die Insider“ in bisheriger Form ein

Nach der Aus­strah­lung der jüngs­ten Fol­ge über den Rei­se­kon­zern TUI wird die ZDF-Rei­he „Die Insi­der“ nicht fort­ge­setzt. Wie eine Spre­che­rin des Sen­ders CRUCERO gegen­über mit­teilt, war die am 10. Juni gezeig­te Epi­so­de „Die Insi­der – TUI“ bereits län­ger als vor­erst letz­te Aus­ga­be des For­mats vor­ge­se­hen. Das ZDF pla­ne, die seit 2021 bestehen­de Rei­he nach vier Jah­ren in ver­än­der­ter Form wei­ter­zu­füh­ren.

Ob ein Zusam­men­hang mit den zahl­rei­chen Zuschau­er­be­schwer­den besteht, woll­te das ZDF nicht bestä­ti­gen. In frü­he­ren Fol­gen stan­den unter ande­rem Unter­neh­men wie AIDA, die Deut­sche Bahn und IKEA im Fokus der Bericht­erstat­tung.

Heftige Reaktionen auf Vorwürfe gegen TUI

Die am 10. Juni 2025 aus­ge­strahl­te ZDFzeit-Doku­men­ta­ti­on „Die Insi­der – TUI“ hat­te zuvor hef­ti­ge Reak­tio­nen aus­ge­löst. Die Sen­dung warf dem Rei­se­kon­zern unter ande­rem mas­si­ve Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung auf Kreuz­fahr­ten, irre­füh­ren­de Wer­bung in Kata­lo­gen und eine frag­wür­di­ge Beschwer­de­po­li­tik vor. Auch das geziel­te Ein­set­zen von Ani­ma­teu­ren zur emo­tio­na­len Kun­den­bin­dung wur­de kri­tisch dar­ge­stellt.

TUI wies die Vor­wür­fe ent­schie­den zurück und kri­ti­sier­te in einer Stel­lung­nah­me das ZDF für die ein­sei­ti­ge Dar­stel­lung, man­geln­de jour­na­lis­ti­sche Sorg­falt und den Ein­satz anony­mer, angeb­lich bezahl­ter Insi­der. Ins­be­son­de­re der Vor­wurf, Essens­res­te ins Meer zu ent­sor­gen, sorg­te für Empö­rung. Das Unter­neh­men kon­ter­te, dass TUI Crui­ses Abfäl­le streng nach Vor­schrift ent­sorgt.

Sender verteidigt sich

Das ZDF ver­tei­dig­te auf Rück­fra­ge von CRUCERO die Doku­men­ta­ti­on als sorg­fäl­tig recher­chiert. Die Aus­sa­gen der vier betei­lig­ten ehe­ma­li­gen TUI-Mit­ar­bei­ter sei­en durch jeweils min­des­tens zwei wei­te­re Quel­len gestützt wor­den. Die Pro­duk­ti­ons­fir­ma Film­fee GmbH habe rund 30 frü­he­re Beschäf­tig­te kon­tak­tiert, jedoch nicht alle in die Dreh­ar­bei­ten ein­be­zo­gen. Grün­de hier­für sei­en man­geln­de Rele­vanz der Aus­sa­gen, feh­len­de Bereit­schaft zur Mit­wir­kung oder Befürch­tun­gen hin­sicht­lich der Anony­mi­tät. Alle gezeig­ten Prot­ago­nis­ten hät­ten ihre frü­he­re Tätig­keit bei TUI durch ent­spre­chen­de Doku­men­te nach­ge­wie­sen.

Zum The­ma Gagen­zah­lung stell­te das ZDF fest: „Es wur­de auch kei­ne Gage für die Inter­views gezahlt. Die Prot­ago­nis­ten erhiel­ten für zwei Dreh­ta­ge sowie An- und Abrei­se inklu­si­ve Hotel­über­nach­tung 600 bis 800 Euro Auf­wands­ent­schä­di­gung.“

Auch habe man der TUI Gele­gen­heit zur Stel­lung­nah­me gege­ben. Das ZDF leg­te dem Unter­neh­men am 8. Mai 2025 einen Fra­gen­ka­ta­log vor. Es gab die Opti­on, die­sen schrift­lich oder als gefilm­tes Inter­view zu beant­wor­ten.

Zita­te der TUI wur­den in der Tat inner­halb der Doku­men­ta­ti­on ein­ge­blen­det, jedoch nicht zu allen The­men­kom­ple­xen.

Publikum gespalten

Die Sen­dung lös­te unmit­tel­bar nach Bereit­stel­lung in der Media­thek und der fol­gen­den Aus­strah­lung eine brei­te öffent­li­che Debat­te aus. Laut DWDL wur­de die Sen­dung von 2,25 Mil­lio­nen Zuschaue­rin­nen und Zuschau­ern in der linea­ren Aus­strah­lung ein­ge­schal­tet.

Wäh­rend Tei­le des Publi­kums den inves­ti­ga­ti­ven Cha­rak­ter wür­dig­ten, äußer­ten ande­re Zwei­fel an der Aus­ge­wo­gen­heit. Ins­be­son­de­re mit dem Urlaubs­the­ma an Land und zu See ver­trau­te Zuschau­er kri­ti­sier­ten die effekt­ha­schen­de Dar­stel­lung.

Ob TUI recht­li­che Schrit­te ein­lei­ten wird, ließ ein Spre­cher des Kon­zerns offen.

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