Der Schweizer Flussreiseveranstalter Thurgau Travel erweitert 2026 sein Angebot um vier neue Kreuzfahrten in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen regionale Routen abseits stark befahrener Wasserstraßen – eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Reisen mit mehr Ruhe, Natur und kultureller Nähe. Der Anbieter spricht in diesem Zusammenhang von einem spürbaren „Nahweh“ bei seinen Gästen – dem Wunsch, das Regionale neu zu entdecken.
Zu den Neuheiten zählt eine achttägige Reise ab Potsdam mit dem Titel Zwischen Havelidylle und Elbezauber. Die MS Thurgau Chopin fährt dabei auf Havel, Elbe und kleinen Nebenarmen durch Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Stationen wie Brandenburg an der Havel, Rathenow und Havelberg stehen auf dem Fahrplan – Orte, die durch die Bundesgartenschau 2015 in den Fokus rückten.
Eine weitere neue Route führt in elf Tagen von Berlin nach Saarbrücken. Die MS Thurgau Saxonia durchquert dabei verschiedene Flussregionen – von der Havel über Rhein und Mosel bis zur Saar. Die Rückfahrt Mit dem Schiff ins Herz Westfalens verläuft in umgekehrter Richtung bis Münster und kombiniert Kanäle, Schleusen und Landschaften aus vier Bundesländern.
Zum Jahresende bietet Thurgau Travel erstmals eine Adventskreuzfahrt auf der Elbe an. Die Elbadventsfahrt ab Dresden führt über Städte wie Meißen, Dessau, Magdeburg und Tangermünde bis Hamburg. Dabei stehen barocke Stadtbilder, Weihnachtsmärkte und saisonale Spezialitäten im Mittelpunkt. Auch spezielle Weihnachts- und Silvesterfahrten sind buchbar.
Niedrigwasser auf der Elbe – Winter bleibt Hauptsaison
In diesen Tagen rückt die Elbe vermehrt in die Schlagzeilen: Wegen anhaltend niedriger Pegel gilt der Fluss zunehmend als unsicher für die Frachtschifffahrt. Auch der Kreuzfahrttourismus ist betroffen – viele Anbieter ziehen sich aus dem Elberaum zurück.
Thurgau Travel reagiert darauf mit einer klaren Strategie: Die MS Thurgau Chopin ist das einzige Schiff des Unternehmens, das auf der Elbe unterwegs ist. Es kann bei einem Pegel von mindestens 1,45 Metern sicher fahren – andere Schiffe benötigen mehr Tiefgang. Aus diesem Grund werden Elbefahrten ausschließlich im Zeitraum von Dezember bis März angeboten, wenn die Pegel erfahrungsgemäß stabiler sind. In den sonst beliebten Reisemonaten April, Mai und Oktober verzichtet das Unternehmen auf Fahrten in dieser Region.
Trotz der Einschränkungen bleibt die Nachfrage nach Elbekreuzfahrten hoch. Als zweitlängster deutscher Fluss zieht die Elbe nach wie vor viele Kreuzfahrtgäste an – nicht zuletzt wegen ihrer landschaftlichen Vielfalt.