AIDA Cruises hat eigenen Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2025 seine Maßnahmen zur Senkung von Emissionen im Kreuzfahrtbetrieb weiter ausgebaut. Im Mittelpunkt standen dabei die Nutzung von Bio-LNG, der verstärkte Einsatz von Landstrom sowie Investitionen in Energiespeicher- und Managementsysteme.
Biokraftstoffe als Brückentechnologie
Für das LNG-Schiff AIDAnova wurden bis Ende Juni 2025 mehr als 3.300 Tonnen zertifiziertes Bio-LNG bezogen. Die Lieferungen erfolgten über die Häfen Hamburg, Kiel und Zeebrügge. Das Flüssiggas stammt aus landwirtschaftlichen Biogasanlagen in Europa und wurde in Belgien verflüssigt. „Nachhaltig produzierte Biokraftstoffe können auf Grund ihrer begrenzten Verfügbarkeit für die Schifffahrt aber nur kurzfristig zur Erreichung der Klimaziele beitragen“, sagte Dirk Inger, Senior Vice President Public Affairs, Communication & Sustainability. Gemeinsam mit Partnern prüfe das Unternehmen deshalb die Nutzung von synthetischen E‑Fuels, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.
Seit 2022 setzt AIDA auf ausgewählten Schiffen Biokraftstoffe ein, darunter im Jahr 2024 erstmals einen Rückstands-Biokraftstoff, der nach Herstellerangaben den CO₂-Ausstoß um mehr als 90 Prozent senkt. Alle LNG-Schiffe der Flotte sind bereits auf die künftige Nutzung von Bio- und E‑Fuels vorbereitet. Auch die für 2030 und 2031/32 geplanten Neubauten sollen über Multi-Fuel-Antriebstechnologien verfügen.
Landstromnutzung in europäischen Häfen
Parallel dazu setzt AIDA Cruises auf Landstrom, um die Emissionen während der Liegezeit im Hafen zu reduzieren. Die Zahl der Landstromanbindungen stieg nach Unternehmensangaben von 65 im Jahr 2023 auf 381 im Jahr 2024. Bis Ende August 2025 nutzten Schiffe der Flotte bereits mehr als 250-mal diese Versorgung, bis zum Jahresende sollen es über 400 sein. „Für uns ist diese Technologie ein relevantes Thema für die Transformation der Kreuzfahrt in Europa“, betonte Inger. Inzwischen können AIDA Schiffe in 14 Häfen in sieben europäischen Ländern Landstrom beziehen, darunter Hamburg, Kiel, Warnemünde sowie Metropolen wie Oslo, Stockholm und Kopenhagen.
Energiemanagement und Batteriespeicher
Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf Batteriespeicher und digitale Systeme, um die Effizienz zu steigern. Auf der AIDAprima wurde 2022 das derzeit größte Batteriespeichersystem in der Kreuzfahrtbranche mit einer Kapazität von 10 Megawattstunden installiert. Es kommt im Seebetrieb beim sogenannten Peak-Shaving zum Einsatz, um den Treibstoffverbrauch und die Emissionen zu senken.
Das Unternehmen investiert zudem jährlich Millionenbeträge in Nachrüstungen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Dazu gehören optimierte Klimatisierungs- und Kühlsysteme, die Nutzung von Abwärme sowie LED-Beleuchtung und intelligente Steuerungssysteme in Kabinen und öffentlichen Bereichen. Ein konzernweites Energiemanagementsystem und digitale Tools auf Basis künstlicher Intelligenz unterstützen die kontinuierliche Optimierung des Schiffsbetriebs.













