Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat sein Kreuzfahrt-Ranking für das Jahr 2025 veröffentlicht. Havila und Hurtigruten führen das Ranking erneut an. Ponant hat sich von Platz 5 im Vorjahr auf Platz 3 vorgearbeitet. Es folgen Mein Schiff und AIDA. Diese fünf Reedereien sind seit mehreren Jahren auf den ersten Plätzen des Rankings zu finden, während die großen internationalen Reedereien schlechter abschneiden.

Das Kreuzfahrtranking 2025 des NABU zeigt: In der Branche gibt es Fortschritte beim Klima- und Umweltschutz, doch die Entwicklung verläuft unterschiedlich schnell. Während einige Reedereien neue Technologien erproben und ihre Flotten modernisieren, setzen andere noch überwiegend auf herkömmliche Lösungen.
Bewertung nach Kriterien
Mehrere Umwelt- und Klimaschutzkriterien wurden untersucht. Dazu gehören:
- Klimaziel: Alle geprüften Reedereien bekennen sich weiterhin zum Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ambitionen, dieses Ziel früher umzusetzen, sind selten.
- Effizienzmaßnahmen: Verbesserungen wie optimiertes Energiemanagement, Routenanpassungen, reduzierte Geschwindigkeit sowie Modifikationen an Rumpf und Propeller sind vereinzelt umgesetzt. Luftblasenteppiche und windunterstützte Systeme finden nur punktuell Einsatz.
- Alternative Antriebe: Batterien und Brennstoffzellen sind bisher selten im Bestand, öfter geplant bei Neubauten. Ein vollständiger Verzicht auf fossile Kraftstoffe scheint in absehbarer Zeit unwahrscheinlich.
- Alternative Kraftstoffe (eFuels/RFNBOs/LNG): Der Übergang zu erneuerbaren Kraftstoffen bleibt schwach ausgeprägt. Viele Reedereien setzen bei Neubauten auf LNG statt auf wirkliche klimaneutrale Alternativen.
- Landstrom: Stark verbessert hat sich die Situation während der Hafenliegezeiten. Mehr Reedereien und Schiffe sind nun landstromfähig. Trotzdem bleibt teilweise unklar, wie häufig Landstrom tatsächlich genutzt wird.
- Schwerölverzicht und Schadstoffemissionen: Nur wenige Reedereien verzichten vollständig auf Schweröl. Viele kombinieren es mit Abgaswäscheanlagen (Scrubbern), die zwar Schwefel reduzieren, aber andere Schadstoffe ins Meer abgeben können. Stickoxid-Emissionen werden von etwa der Hälfte der Unternehmen gemindert, Rußemissionen dagegen kaum.
Das detaillierte Ranking der Reedereien ist wie folgt:

Besonders kritisch sieht der NABU den Einsatz fossiler Brennstoffe, während alternative Antriebe und klimaneutrale Kraftstoffe bislang kaum eine Rolle spielen. Auch wenn Effizienzsteigerungen wie optimierte Routen oder verbesserte Schiffstechnik vorhanden sind, reichen sie aus Sicht der Organisation nicht aus, um das wachsende Passagieraufkommen klimaverträglich zu bewältigen.
Der NABU fordert deshalb klare politische Vorgaben, den Ausbau erneuerbarer Energiequellen in Häfen sowie einen verbindlichen Fahrplan für klimaneutrale Kraftstoffe. Nur so könne die Kreuzfahrtindustrie den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nicht alle Reedereien reagierten auf die NABU-Anfrage.













