Kreuzfahrten und Umwelt: NABU zieht Bilanz für 2025

Der Natur­schutz­bund Deutsch­land (NABU) hat sein Kreuz­fahrt-Ran­king für das Jahr 2025 ver­öf­fent­licht. Havila und Hur­tig­ru­ten füh­ren das Ran­king erneut an. Ponant hat sich von Platz 5 im Vor­jahr auf Platz 3 vor­ge­ar­bei­tet. Es fol­gen Mein Schiff und AIDA. Die­se fünf Ree­de­rei­en sind seit meh­re­ren Jah­ren auf den ers­ten Plät­zen des Ran­kings zu fin­den, wäh­rend die gro­ßen inter­na­tio­na­len Ree­de­rei­en schlech­ter abschnei­den.

NABU Kreuzfahrtranking 2025, Grafik: © Magdalena Michalka / NABU
NABU Kreuz­fahr­t­ran­king 2025, Gra­fik: © Mag­da­le­na Mich­al­ka / NABU

Das Kreuz­fahr­t­ran­king 2025 des NABU zeigt: In der Bran­che gibt es Fort­schrit­te beim Kli­ma- und Umwelt­schutz, doch die Ent­wick­lung ver­läuft unter­schied­lich schnell. Wäh­rend eini­ge Ree­de­rei­en neue Tech­no­lo­gien erpro­ben und ihre Flot­ten moder­ni­sie­ren, set­zen ande­re noch über­wie­gend auf her­kömm­li­che Lösun­gen.

Bewertung nach Kriterien

Meh­re­re Umwelt- und Kli­ma­schutz­kri­te­ri­en wur­den unter­sucht. Dazu gehö­ren:

  • Kli­ma­ziel: Alle geprüf­ten Ree­de­rei­en beken­nen sich wei­ter­hin zum Ziel, bis 2050 Net­to-Null-Emis­sio­nen zu errei­chen. Ambi­tio­nen, die­ses Ziel frü­her umzu­set­zen, sind sel­ten.
  • Effi­zi­enz­maß­nah­men: Ver­bes­se­run­gen wie opti­mier­tes Ener­gie­ma­nage­ment, Rou­ten­an­pas­sun­gen, redu­zier­te Geschwin­dig­keit sowie Modi­fi­ka­tio­nen an Rumpf und Pro­pel­ler sind ver­ein­zelt umge­setzt. Luft­bla­sen­tep­pi­che und wind­un­ter­stütz­te Sys­te­me fin­den nur punk­tu­ell Ein­satz.
  • Alter­na­ti­ve Antrie­be: Bat­te­rien und Brenn­stoff­zel­len sind bis­her sel­ten im Bestand, öfter geplant bei Neu­bau­ten. Ein voll­stän­di­ger Ver­zicht auf fos­si­le Kraft­stof­fe scheint in abseh­ba­rer Zeit unwahr­schein­lich.
  • Alter­na­ti­ve Kraft­stof­fe (eFuels/RFNBOs/LNG): Der Über­gang zu erneu­er­ba­ren Kraft­stof­fen bleibt schwach aus­ge­prägt. Vie­le Ree­de­rei­en set­zen bei Neu­bau­ten auf LNG statt auf wirk­li­che kli­ma­neu­tra­le Alter­na­ti­ven.
  • Land­strom: Stark ver­bes­sert hat sich die Situa­ti­on wäh­rend der Hafen­lie­ge­zei­ten. Mehr Ree­de­rei­en und Schif­fe sind nun land­strom­fä­hig. Trotz­dem bleibt teil­wei­se unklar, wie häu­fig Land­strom tat­säch­lich genutzt wird.
  • Schweröl­ver­zicht und Schad­stoff­emis­sio­nen: Nur weni­ge Ree­de­rei­en ver­zich­ten voll­stän­dig auf Schwer­öl. Vie­le kom­bi­nie­ren es mit Abgas­wä­sche­an­la­gen (Scrub­bern), die zwar Schwe­fel redu­zie­ren, aber ande­re Schad­stof­fe ins Meer abge­ben kön­nen. Stick­oxid-Emis­sio­nen wer­den von etwa der Hälf­te der Unter­neh­men gemin­dert, Ruße­mis­sio­nen dage­gen kaum.

Das detail­lier­te Ran­king der Ree­de­rei­en ist wie folgt:

NABU Kreuzfahrtranking Details, Grafik: © Magdalena Michalka / NABU
NABU Kreuz­fahr­t­ran­king Details, Gra­fik: © Mag­da­le­na Mich­al­ka / NABU

Beson­ders kri­tisch sieht der NABU den Ein­satz fos­si­ler Brenn­stof­fe, wäh­rend alter­na­ti­ve Antrie­be und kli­ma­neu­tra­le Kraft­stof­fe bis­lang kaum eine Rol­le spie­len. Auch wenn Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen wie opti­mier­te Rou­ten oder ver­bes­ser­te Schiffs­tech­nik vor­han­den sind, rei­chen sie aus Sicht der Orga­ni­sa­ti­on nicht aus, um das wach­sen­de Pas­sa­gier­auf­kom­men kli­ma­ver­träg­lich zu bewäl­ti­gen.

Der NABU for­dert des­halb kla­re poli­ti­sche Vor­ga­ben, den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gie­quel­len in Häfen sowie einen ver­bind­li­chen Fahr­plan für kli­ma­neu­tra­le Kraft­stof­fe. Nur so kön­ne die Kreuz­fahrt­in­dus­trie den not­wen­di­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten. Nicht alle Ree­de­rei­en reagier­ten auf die NABU-Anfra­ge.

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