Reiseverband: Kreuzfahrten 2022 noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau

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Der Deut­sche Rei­se­ver­band (DRV) zieht eine ers­te Bilanz des Rei­se­som­mers 2022. Gene­rell herr­sche eine hohe Urlaubs­nach­fra­ge, Kreuz­fahr­ten konn­ten sich aber noch nicht wie­der auf das Vor-Coro­na-Niveau ent­wi­ckeln. Kon­kre­te Zah­len nennt der Ver­band nicht.

Urlaubs­rei­sen­de gin­gen in die­sem Som­mer auch wie­der ver­mehrt auf Hoch­see­kreuz­fahr­ten. Die­se konn­ten aller­dings noch nicht wie­der zur alten Stär­ke von vor Coro­na auf­schlie­ßen, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung des DRV. Die Rück­gän­ge bei Kreuz­fahr­ten in den bei­den Pan­de­mie­jah­ren sei­en zu groß gewe­sen, heißt es von dem Ver­band. Bei Fluss­kreuz­fahr­ten zeig­te sich nach Anga­ben der Anbie­ter eine hohe Nach­fra­ge für die Fahrt­ge­bie­te in Deutsch­land. Kon­kre­te Zah­len nennt der Bran­chen­ver­band in dem Zusam­men­hang nicht.

Hel­ge Gramm­er­storf, Natio­nal Direk­tor Deutsch­land des Kreuz­fahrt­ver­ban­des CLIA, sag­te auf Nach­fra­ge von CRUCERO, der CLIA lägen die Anga­ben des DRV nicht vor, viel­mehr arbei­te der Ver­band der­zeit an eige­nen Zah­len.

Deutsche sind in Reiselaune

Laut DRV steht jedoch fest: Die Deut­schen sei­en nach dem Ende der Coro­na-Rei­se­ri­st­rik­tio­nen in die­sem Som­mer und Herbst jedoch in Rei­selau­ne. Noch ist Haupt­rei­se­zeit, aber laut DRV deu­tet sich bereits jetzt an, dass die in rund zwei Wochen zu Ende gehen­de Som­mer­sai­son (Mai bis Okto­ber) das Umsatz­ni­veau der Vor-Coro­na-Som­mer­sai­son 2019 wohl annä­hernd errei­chen kann.

Die Umsät­ze für orga­ni­sier­te Rei­sen lagen zuletzt nur noch fünf Pro­zent unter denen des Som­mers 2019 zum glei­chen Zeit­punkt. Das erge­ben Aus­wer­tun­gen von Tra­vel Data + Ana­ly­tics (TDA) für den DRV. Der noch nicht final aus­ge­wer­te­te Monat Sep­tem­ber zeigt, dass noch sehr vie­le Buchun­gen kurz­fris­tig für Abrei­sen im Sep­tem­ber und vor allem auch für die Herbst­fe­ri­en im Okto­ber ein­ge­gan­gen sind. Die Urlaubs­nach­fra­ge und die Rei­se­lust blei­ben damit groß. „Das zeigt ganz ein­drucks­voll, dass die Deut­schen nach der lan­gen Zeit der Ent­beh­run­gen wäh­rend der Pan­de­mie wie­der ver­rei­sen woll­ten und die­sen Wunsch auch umsetz­ten – aller­dings viel­fach sehr kurz­fris­tig“, sagt DRV-Prä­si­dent Nor­bert Fie­big.

Ausgaben pro Person und Nacht angestiegen

Erho­ben wer­den bei die­ser Aus­wer­tung Pau­schal- und Bau­stein­rei­sen, die in sta­tio­nä­ren Rei­se­bü­ros und auf Online-Rei­se­por­ta­len der Ver­an­stal­ter sowie bei Online Tra­vel Agen­ci­es (OTA) gebucht wer­den. Für den gesam­ten Som­mer zeigt sich dem­nach, dass die Deut­schen mehr für ihren Urlaub aus­ge­ge­ben haben – vie­le Men­schen waren wäh­rend der Pan­de­mie nicht ver­reist und haben sich jetzt etwas gegönnt.

Die Aus­ga­ben pro Per­son und Nacht sind im Durch­schnitt um 15 Pro­zent ange­stie­gen. Beson­ders beliebt sind in die­sem Som­mer Pau­schal­rei­sen ans Mit­tel­meer. Die stärks­ten Umsatz­sprün­ge ver­zeich­net das öst­li­che Mit­tel­meer mit der Tür­kei (plus 33 Pro­zent) und Grie­chen­land (plus 22 Pro­zent). Aber auch Ägyp­ten hat mit plus acht Pro­zent das Umsatz­ni­veau des Som­mers 2019 über­trof­fen. Ein leich­tes Minus von vier Pro­zent ver­bucht die gesam­te Regi­on west­li­ches Mit­tel­meer, auch wenn die Balea­ren und die Kana­ren ein Umsatz­plus von knapp drei Pro­zent errei­chen konn­ten.

DRV: Reisewirtschaft „noch längst nicht über den Berg“

Für die jetzt im Okto­ber ange­lau­fe­ne Herbst­fe­ri­en­zeit, die für die Rei­se­wirt­schaft noch zur Som­mer­sai­son zählt, zei­ge sich wei­ter eine anhal­tend hohe Rei­se­nach­fra­ge. Auch der Trend zur Kurz­frist­bu­chung blei­be bestehen, so der Rei­se­ver­band. Im August und den bei­den ers­ten Sep­tem­ber­wo­chen ent­fiel dem­nach bei­spiels­wei­se die Hälf­te des erziel­ten Umsat­zes auf Rei­sen in den Herbst­wo­chen. Beson­ders belieb­te Rei­se­zie­le sei­en dabei Spa­ni­en an ers­ter Stel­le mit den Kana­ren und den Balea­ren, gefolgt von der Tür­kei und Grie­chen­land sowie Ägyp­ten.

„Die deut­lich ange­zo­ge­ne Nach­fra­ge in den ver­gan­ge­nen Mona­ten zeigt, dass die Rei­se­wirt­schaft auf Erho­lungs­kurs, aber noch längst nicht über den Berg ist“, resü­miert Fie­big.

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