Durch die griechischen Inselwelten

Im September konnte TUI Cruises mit der Mein Schiff 6 erstmals wieder in Griechenland auf Reisen gehen. Das im Sommer etablierte Hygienekonzept bewährte sich auch hier. Martin Melzer war bei einer der ersten Reisen an Bord und berichtet von einer Kreuzfahrt, die nur eine von wenigen war. Wegen steigender Fallzahlen an Land, musste die griechische Regierung im November einen neuen Lockdown ausrufen, der auch die Abfahrten der Mein Schiff 6 vorerst beendete.

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Es ist bereits der drit­te Schiffs­pass nach der pan­de­mie­be­ding­ten Pau­se, den ich von TUI Crui­ses in mei­nen Hän­den hal­te. Nach erfolg­rei­chem Kreuz­fahrt­start in Nord- und Ost­see, nimmt Mein Schiff Kurs auf die son­ni­ge grie­chi­sche Insel­welt – mit Land­gän­gen. Neben den belieb­ten Inseln Kre­ta und Kor­fu, macht Mein Schiff 6 auch in der Hafen­stadt Pirä­us halt. Ein belieb­ter Aus­gangs­punkt zum Erklim­men des Akro­po­lis-Hügels in Athen. In Sum­me die per­fek­te Kom­bi­na­ti­on aus Kul­tur und Meer.

Mög­lich sind die „Blau­en“ Grie­chen­land Rei­sen mit Land­gang dank weit­rei­chen­der Gesund­heits- und Hygie­ne­maß­nah­men. Pas­sa­gie­re betre­ten Flug­zeug und Schiff nur mit einem nega­ti­ven Coro­na-Test­ergeb­nis, es gilt eine Online-Anmel­de­pflicht bei den grie­chi­schen Behör­den. Die Flug An- und Abrei­se erfolgt über Char­ter­flü­ge eigens für die Kreuz­fahrt­gäs­te und eine Pflicht von Mund-Nasen-Schutz gilt über­all dort, wo der Min­dest­ab­stand nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann.
Die Mes­sung der Kör­per­tem­pe­ra­tur vor dem Check-in im Hafen sowie eine täg­li­che Mes­sung an Bord sind auch Teil des Sicher­heits­kon­zepts. Bei den Land­gän­gen han­delt es sich um geführ­te und von TUI Crui­ses ver­mit­tel­te Land­aus­flü­ge. Indi­vi­du­el­le Aus­flü­ge sind der­zeit nicht mög­lich; das dient zum Schutz aller.

Endlich im Urlaub angekommen

Nach etwa drei Stun­den Flug­zeit lan­det die TUI fly Maschi­ne auf dem Flug­ha­fen der grie­chi­schen Insel Kre­ta. Son­nen­schein über Hera­klion bei 28 Grad bringt mich zum Strah­len und lässt augen­blick­lich medi­ter­ra­ne Urlaubs­at­mo­sphä­re auf­kom­men.
Der kos­ten­freie TUI Shut­tle­bus fährt die Pas­sa­gie­re in klei­ne­ren Grup­pen zum Hafen­ge­län­de. Das rote, zwin­kern­de Logo der Mein Schiff 6 ist schon von weit vor dem Hafen­tor zu sehen. Kein Wun­der, denn das fünf­zehn Deck hohe Kreuz­fahrt­schiff über­ragt alle Gebäu­de der 173.000 Ein­woh­ner-Stadt.
Per­spek­ti­ven­wech­sel: Ich sit­ze auf mei­nem Bal­kon auf Deck 8, bli­cke in den blau­en Him­mel über Hera­klion und da ist es: das Gefühl, end­lich im Urlaub ange­kom­men zu sein.

Panoramafahrt zwischen den Kykladen-Inseln

Die See­kar­te an der Rezep­ti­on gibt Aus­kunft über die nächs­ten sie­ben Tage auf See und an Land. Im Gro­ßen und Gan­zen sind es 1.030 See­mei­len. Doch damit nicht genug, es kommt zu eini­gen Zuga­ben: Mein Schiff 6 kreuzt zwi­schen den Inseln Milos und Andi­mi­los. Zudem steu­ert uns der Kapi­tän durch den schö­nen Insel­ar­chi­pel von San­to­ri­ni.
In der Abend­son­ne fär­ben sich die wei­ßen Häu­ser am stei­len Berg­hang in ein leuch­ten­des Oran­ge. Und weil es so schön war, dreht Mein Schiff noch eine Extra­run­de. Und von wo aus hat man den bes­ten Blick? – Da fal­len mir eini­ge schö­ne Plät­ze ein: Am Bug, der Blaue Bal­kon oder natür­lich auch die gemüt­li­che Him­mel und Meer Lounge.

Abstandsgebote gibt es im gesamten Bereich der Akropolis. Foto: © Alexandros Michailidis - Istockphoto.com
Abstands­ge­bo­te gibt es im gesam­ten Bereich der Akro­po­lis. Foto: © Alex­an­dros Michail­idis — Istockphoto.com

Kalimera, Athen!

Die Son­ne schiebt sich über Athens Berg­rü­cken und erweckt die Stadt nach und nach zum Leben. Von Bord geht es nur gegen Vor­la­ge eines Aus­flug­ti­ckets. Aber auch in der aktu­el­len Situa­ti­on kön­nen die Pas­sa­gie­re je nach Sai­son aus einem recht umfang­rei­chen Aus­flugs­pro­gramm wäh­len. Von der klas­si­schen Pan­ora­ma­fahrt mit Akro­po­lis, einen Strand­aus­flug bis hin zum Kanal von Korinth mit sei­nen beein­dru­cken­den Schluch­ten. Hin­zu kom­men die belieb­ten E‑Bikes (75 Euro), E‑Scooter (49 Euro) und Fahr­rad­tou­ren (59 Euro), die vom Hafen bis zum kul­tu­rel­len Zen­trum Athens füh­ren.

Wer sich auf zwei Rädern bewegt, der soll­te den schwie­ri­gen Stra­ßen­ver­hält­nis­sen viel Auf­merk­sam­keit schen­ken. Ich ent­schei­de mich für einen Besuch der Akro­po­lis im klei­nen Kreis zum Preis von 66 Euro.
Wie an Bord setzt man auch an Land auf hohe Hygie­ne- und Sicher­heits­stan­dards: Vor dem Ein­stieg wer­den die Hän­de des­in­fi­ziert, im Bus tra­gen wir Mas­ke, Ein­stieg vorn, Aus­stieg hin­ten. Der Bus fährt mit 18 Gäs­ten nur halb gefüllt.

Maria, deutsch­spre­chen­de Rei­se­füh­re­rin und ech­te Athe­ne­rin, fasst den Aus­flug kurz zusam­men. Unse­re Pan­ora­ma­fahrt führt uns zunächst zu vie­len Sehens­wür­dig­kei­ten wie dem Par­la­ments­ge­bäu­de und dem Syn­tag­ma-Platz. Am Pan­athi­nai­ko-Sta­di­on legen wir einen Foto­stopp ein, um das kom­plett aus wei­ßem Mar­mor gebau­te Olym­pia­sta­di­on zu bestau­nen.
Etwa zwei Stun­den sind aus­rei­chend Zeit, um den Akro­po­lishü­gel zu besich­ti­gen. Neben den rie­si­gen Tem­pel­an­la­gen und einem anti­ken Stein­thea­ter zieht der Par­the­non natür­lich alle Bli­cke auf sich. Übli­cher­wei­se tum­meln sich hier tau­sen­de Tou­ris­ten, heu­te erscheint das Leben auf der Akro­po­lis eher als Geheim­tipp. Gut zu wis­sen: Mit rutsch­fes­ten Schu­hen bewegt man sich am sichers­ten über die anti­ken Stei­ne und nie­mand darf sich aus der Grup­pe ent­fer­nen, sonst ris­kiert man den Aus­schluss von der Schiffs­rei­se.
Auf der Rück­fahrt in die Hafen­stadt Pirä­us kommt bei mir etwas Weh­mut auf. Zu ger­ne wür­de ich noch ein­mal auf eige­ne Faust das mari­ti­me Trei­ben im Yacht­ha­fen genie­ßen – eben ein ande­res Mal.

Kulinarik an Bord. Hier das Hanami-Restaurrant. Foto: @Martin Melzer
Kuli­na­rik an Bord. Hier das Hana­mi-Restaur­rant. Foto: @Martin Mel­zer

Alle Aus­flugs­pas­sa­gie­re wer­den im Übri­gen nach ihrem Aus­flug einem
kon­takt­lo­sen Kör­per­tem­pe­ra­tur-Check unter­zo­gen.
Die Radar­an­ten­ne dreht sich, das Schiffs­horn und die Aus­lauf­mu­sik „Gro­ße Frei­heit“ ertö­nen. Ich neh­me Abschied von einer der ältes­ten Städ­te der Welt und las­se den Tag im exklu­si­ven Surf & Turf Steak­house aus­klin­gen.
Dank des medi­ter­ra­nen Kli­mas genie­ße ich mein vier­gän­gi­ges Menü im groß­zü­gi­gen Außen­be­reich. Das dau­ert vom Son­nen­un­ter­gang bis hin zum unglaub­li­chen Aus­blick auf den Ster­nen­him­mel.

Immer wie­der ein guter Tipp: Für das Auf­preis-Restau­rant Surf & Turf Steak­house vor­ab einen Gut­schein über ein 4‑Gän­ge-Menü buchen. Der Preis liegt bei 30 Euro pro Per­son exklu­si­ve Geträn­ke und bringt eine deut­li­che Erspar­nis gegen­über der À‑la-car­te-Kar­te.
Ein Deck unter mir kocht heu­te Ster­ne­koch Tim Raue in sei­nem Hana­mi Restau­rant. Die Gäs­te zwei­er Blau­er Rei­sen im Sep­tem­ber und Okto­ber konn­ten sich per­sön­lich von den pro­mi­nen­ten Koch­küns­ten mit chi­ne­si­schen und japa­ni­schen Ein­flüs­sen über­zeu­gen las­sen.

Bordleben und Flottentreffen vor der griechischen Küste

Am zwei­ten See­tag haben wir die tief­blaue Ägä­is hin­ter uns gelas­sen und durch­fah­ren nun das Ioni­sche Meer. Dabei kommt es auch zum unge­wöhn­li­chen Flot­ten­tref­fen mit Mein Schiff 3 und 5. Ein tol­ler Moment, der die Her­zen von Kreuz­fahrt­fans vor der West­küs­te der grie­chi­schen Halb­in­sel Pelo­pon­nes höher­schla­gen lässt.

Aus­kunft über die viel­sei­ti­gen See­ge­bie­te und Stopps auf unse­rer Rei­se gibt die Lek­to­rin an Bord fach­kun­dig zum Bes­ten. Dar­über hin­aus bie­tet das Tages­pro­gramm Sport­kur­se, Shuff­le­board, Kino­aben­de, ver­schie­dens­te Ver­kos­tun­gen und Work­shops. Geöff­net haben auch das Casi­no, der Fit­ness­be­reich sowie der Kids-Club. Erho­lungs­su­chen­de haben, wenn auch nur im sehr klei­nen Kreis, Zugang zum Well­ness- und Sau­na­be­reich.
Come­dy und musi­ka­li­sche Unter­hal­tung im Stu­dio oder Thea­ter fin­det mit weni­ger Gäs­ten statt, jeder kommt aber voll und ganz auf sei­ne Kos­ten.

Für den Neu­start in der grie­chi­schen Insel­welt kam auch eine pas­sen­de Gast­künst­le­rin mit an Bord. Vicky Lean­dros begeis­tert mit zwei Kon­zer­ten das Publi­kum mit Klas­si­kern wie „Ich lie­be das Leben“ und „Blau wie das Meer“. Die Grie­chin wur­de auf der Insel Kor­fu gebo­ren – Unser nächs­ter Anlauf­punkt auf der sie­ben­tä­gi­gen Kreuz­fahrt.

Die Hafeneinfahrt in Korfu genießen

Pünkt­lich zum Son­nen­auf­gang fährt die Mein Schiff 6 vis-a-vis an der von vene­zia­ni­scher Archi­tek­tur gepräg­ten Alt­stadt Kor­fus vor­bei. Auch wenn die Insel mit knapp 600 Qua­drat­ki­lo­me­ter nicht beson­ders groß ist, bie­tet Kor­fu den­noch Viel­falt und ist für sei­ne üppi­ge grü­ne Vege­ta­ti­on berühmt.
Ein Blick auf das Aus­flugs­pro­gramm unter­streicht das viel­fäl­ti­ge Insel­an­ge­bot. So trifft man auf die Geschich­te der öster­rei­chi­schen Kai­se­rin Eli­sa­beth und ent­deckt Sis­is wei­ßen Mar­mor­pa­last oder erkun­det mit dem Jeep quir­li­ge Klein­städ­te im Hin­ter­land.

Kulinarik an Bord. Hier das Hanami-Restaurrant. Foto: @Martin Melzer
Kuli­na­rik an Bord. Hier das Hana­mi-Restaur­rant. Foto: @Martin Mel­zer

Ich ent­schei­de mich für einen E‑Bike-Aus­flug zum Preis von 75 Euro. Neben dem E‑Bike gehö­ren ein Helm, Power­rie­gel, eine Was­ser­fla­sche sowie ein Ruck­sack zur Aus­stat­tung. Rund 35 Kilo­me­ter Stre­cke sind über­schau­bar, aber ange­sichts der Tem­pe­ra­tu­ren von 29 Grad bin ich damit ganz zufrie­den.
Mit unse­rer klei­nen Fahr­rad­grup­pe fah­ren wir durch authen­ti­sche Dör­fer, legen einen Foto­stopp an der schlich­ten Ypa­pan­ti Kir­che und einen gut ein­stün­di­gen Bade­stopp ein. Der Sprung ins kris­tall­kla­re Was­ser und der Anblick des tol­len Berg­pan­ora­mas in wei­ter Fer­ne tun aus­ge­spro­chen gut. Abschlie­ßend dre­hen wir noch eine Run­de durch die his­to­ri­sche Alt­stadt Kor­fus. Wie ger­ne wür­de ich noch ein­mal zu Fuß durch die beschau­li­chen Gas­sen gehen oder die beein­dru­cken­den Fes­tun­gen erklim­men. Doch lei­der sieht auch die­ser Aus­flug das nicht vor.

Das blaue Meer und purer Genuss

Zwi­schen Kor­fu und Hera­klion lie­gen gan­ze zwei See­ta­ge. Es bleibt aus­rei­chend Zeit, um an Bord zu ent­span­nen und das abwechs­lungs­rei­che kuli­na­ri­sche Ange­bot aus­gie­big zu genie­ßen. Die Küche in den Haupt­re­stau­rants Atlan­tik Klas­sik und Medi­ter­ran über­zeugt. Noch heu­te erin­ne­re ich mich an die appe­tit­li­chen Menüs wie luft­ge­trock­ne­ter Bre­sao­la-Schin­ken, gegrill­te Dora­de und Tor­ta Tre Mon­ti, ein tra­di­tio­nel­les Kuchen­re­zept aus San Mari­no.

Dank dem Pre­mi­um Alles Inklu­si­ve-Kon­zept ent­ste­hen für beglei­ten­de Geträn­ke kei­ne Extra­kos­ten. Glei­ches gilt für den Smoothie in der Him­mel und Meer Lounge, den Cap­puc­ci­no in der TUI Bar oder den erfri­schen­den Cock­tail an der Außen­als­ter Bar.
Die Rega­le der Abtanz-Bar hin­ge­gen blei­ben leer, eben­so wie die Tanz­flä­che. Mei­ne Augen rich­te ich wie­der auf die vor­bei­zie­hen­de Land­schaft und leh­ne mich ent­spannt im Strand­korb auf Deck 14 zurück.

Abschied von Kreta nehmen

Am Anrei­se­tag auf Kre­ta fin­den übli­cher­wei­se kei­ne Aus­flü­ge statt, das ist bei der Abrei­se anders. Neben den kos­ten­frei­en Flug­ha­fen­trans­fers wer­den ein­zel­ne Tou­ren zu präch­ti­gen Palast­an­la­gen und belieb­ten Aus­sichts­punk­ten auf der größ­ten grie­chi­schen Insel ange­bo­ten. Ein schö­nes und abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm, um die Zeit bis zum Abflug zu über­brü­cken und nicht zu lan­ge am Flug­ha­fen zu war­ten.

Wer beim Abflug auf der rech­ten Sei­te sitzt, hat gro­ße Chan­cen ein letz­tes Mal auf Mein Schiff zu schau­en. Wei­te­re Grie­chen­land-Kreuz­fahr­ten wur­den Mit­te Novem­ber wegen der neu­en Lock­down-Regeln der grie­chi­schen Regie­rung aus­ge­setzt. Im Dezem­ber wird die Mein Schiff 6 im Ori­ent erwar­tet. Ob die­se Rei­sen wie geplant star­ten, stand bei Redak­ti­ons­schluss nicht fest. Zuletzt waren auch die Kana­ren als Ein­satz­ort im Gespräch.

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