Hurtigruten Norwegen: Entwicklung des emissionsfreien Postschiffs geht in die nächste Phase

Hurtigruten Norwegen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 das erste emissionsfreie Postschiff für den Verkehr an der norwegischen Küste zu entwickeln. Das Projekt „Sea Zero“ geht nun in die nächste Phase.

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Bis 2030 möch­te Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen ein emis­si­ons­frei­es Schiff an der nor­we­gi­schen Küs­te in Betrieb neh­men. Das Pro­jekt geht aktu­ell in die nächs­te Pha­se über, die sicher­stel­len soll, dass das ehr­gei­zi­ge Vor­ha­ben von bran­chen­füh­ren­den Part­nern und mit geeig­ne­ten Res­sour­cen unter­stützt wird.

In Zusam­men­ar­beit mit dem nor­we­gi­schen For­schungs­in­sti­tut SINTEF und einer Rei­he ande­rer Part­ner wur­de nun der ers­te Finan­zie­rungs­an­trag für die nächs­te Pro­jekt­pha­se ein­ge­reicht.

Hed­da Felin, CEO von Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen, unter­streicht die Bedeu­tung des Vor­ha­bens und betont, wie her­aus­for­dernd die Vor­rei­ter­rol­le in der Bran­che in Bezug auf die Finan­zie­rung ist: „Ein sol­ches Pro­jekt als Ers­ter in der Bran­che umzu­set­zen, bedeu­tet auch, dass die Kos­ten für uns höher sind als für die­je­ni­gen, die Tech­no­lo­gien spä­ter über­neh­men. Unse­rer Umwelt läuft jedoch die Zeit davon, und wir bei Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen wol­len Ver­ant­wor­tung über­neh­men und den Weg zur emis­si­ons­frei­en Schiff­fahrt ebnen.“

Nur 0,1 Pro­zent aller Schif­fe welt­weit ver­fü­gen aktu­ell über emis­si­ons­freie Tech­no­lo­gien.

„Die Fort­schrit­te in punc­to Nach­hal­tig­keit in der See­fahrt sind zu lang­sam. Die Ver­brau­cher wer­den die Nut­zung von Schwer­öl oder Kli­ma­zie­le, die weit hin­ter dem Pari­ser Abkom­men zurück­blei­ben, nicht län­ger hin­neh­men. Emis­si­ons­freie Schif­fe sind der Wen­de­punkt, den die Bran­che braucht“, so Hed­da Felin wei­ter.

Forschung mit energieeffizienten Schiffen

Wäh­rend der vor­he­ri­gen Pro­jekt­pha­se wur­de im August 2022 eine Mach­bar­keits­stu­die durch­ge­führt, in der mög­li­che Tech­no­lo­gien und Kraft­stof­f­op­tio­nen für die neu­en Schif­fe unter­sucht wur­den.

Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass eine Rei­he inno­va­ti­ver Tech­no­lo­gien und moder­ner Bat­te­rien getes­tet wer­den kön­nen, um die Hur­tig­ru­ten Flot­te umwelt­freund­li­cher zu machen.

Da heu­te nur 14 Pro­zent der welt­wei­ten Ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quel­len stam­men und Ener­gie zu einer immer knap­pe­ren Res­sour­ce wird, ist auch die Ener­gie­ef­fi­zi­enz eine Säu­le des „Sea Zero“-Projekts.

„Es wird viel dis­ku­tiert, wel­chen Treib­stoff und wel­che Antriebs­sys­te­me man wählt, aber für uns ist es genau­so wich­tig, ein Schiff zu bau­en, das so wenig Ener­gie wie mög­lich ver­braucht und eine gute Reich­wei­te mit Öko­strom hat. Wir wer­den uns daher stark dar­auf kon­zen­trie­ren, eine brei­te Palet­te neu­er Tech­no­lo­gien zu tes­ten, von Rotor­se­geln über Luft­bla­sen­schmie­rung bis hin zu Hei­zungs­pum­pen und Ener­gie­spei­cher für den Hotel­be­trieb an Bord der Hur­tig­ru­ten Schif­fe“, sagt Trond John­sen, Mar­ke­ting Mana­ger bei SINTEF Oce­an.

Maritimes Fachwissen nutzen

13 Part­ner haben sich dem Vor­ha­ben bereits ange­schlos­sen. Sie wer­den Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen und SINTEF dabei unter­stüt­zen, das ers­te emis­si­ons­freie Post­schiff für die nor­we­gi­sche Küs­te und neue Lösun­gen für die Schiff­fahrt­bran­che zu ent­wi­ckeln.

„VARD ist stolz dar­auf, Teil des Sea Zero-Pro­jekts zu sein und Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen und das Pro­jekt­team bei der Ent­wick­lung des ers­ten emis­si­ons­frei­en Post­schiffs zu unter­stüt­zen. Wir bau­en auf den Erfah­run­gen auf, die wir in den letz­ten Jah­ren bei der Ent­wick­lung und dem Bau hoch­mo­der­ner Expe­di­ti­ons­schif­fe für beson­ders anspruchs­vol­le Bedin­gun­gen gesam­melt haben. Bei die­sem Pro­jekt liegt der Schwer­punkt auf den Umwelt­aspek­ten und der Mini­mie­rung der Gesamt­aus­wir­kun­gen für eine nach­hal­ti­ge See­rei­se ent­lang der Küs­te. Eine wich­ti­ge Auf­ga­be, die wir mit gro­ßer Moti­va­ti­on ver­fol­gen, und ein natür­li­cher Bau­stein in unse­rem Zero­Class-Port­fo­lio“, sagt Håvard Lien Voll­set, Vice Pre­si­dent Rese­arch & Inno­va­ti­on von VARD.



Über das Projekt

Das Pro­jekt „Sea Zero“ hat das Ziel, bis 2030 einen emis­si­ons­frei­en Per­so­nen- und Güter­trans­port ent­lang der nor­we­gi­schen Küs­te zu ermög­li­chen, indem emis­si­ons­freie Schif­fe für Hur­tig­ru­ten Nor­we­gen ent­wi­ckelt und in Betrieb genom­men wer­den.

Um die­ses Ziel zu errei­chen, müs­sen ver­schie­de­ne Maß­nah­men zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz (Schiffs­kon­struk­ti­on und ‑betrieb) und zur Ener­gie­ver­sor­gung (Treib­stoff und Emis­sio­nen) kom­bi­niert wer­den. Fer­ner erfor­dern eini­ge Tech­no­lo­gien auch die Wei­ter­ent­wick­lung der Hafen­in­fra­struk­tur (z.B. Lade­sta­tio­nen).

Eini­ge der Tech­no­lo­gien sind bereits rela­tiv aus­ge­reift, bedür­fen aber noch der For­schung und Wei­ter­ent­wick­lung, um sie in grö­ße­rem Maß­stab ein­zu­set­zen, an den See­ver­kehr anzu­pas­sen und zu opti­mie­ren. Ande­re Tech­no­lo­gien erfor­dern noch Grund­la­gen­for­schung.

Das Pro­jekt wird von Part­nern aus Indus­trie sowie For­schung und Ent­wick­lung imple­men­tiert. Sie brin­gen Fach­wis­sen und Produkte/Dienstleistungen für Tech­no­lo­gie­be­rei­che mit, die zen­tral für die erfolg­rei­che Umset­zung sind.

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