Große Schiffe in Norwegens Fjorden: Emissionsauflagen sollen erst ab 2032 in Kraft treten

Die nor­we­gi­sche Regie­rung macht einen Rück­zie­her: Gro­ße Kreuz­fahrt­schif­fe dür­fen nach einer Ent­schei­dung von Ende August bis zum Jahr 2032 in die Fjor­de des Welt­na­tur­er­bes ein­fah­ren, bevor stren­ge­re Null-Emis­si­ons-Vor­schrif­ten in Kraft tre­ten. Ursprüng­lich war geplant, die Emis­si­ons­an­for­de­run­gen bereits ab 2026 für alle Schif­fe ein­zu­füh­ren.

Für klei­ne­re Tou­ris­ten­schif­fe und Fäh­ren mit einer Brut­to­raum­zahl von unter 10.000 müs­sen die neu­en Null-Emis­si­ons-Vor­ga­ben hin­ge­gen ab dem 1. Janu­ar 2026 erfüllt wer­den.

Die Ent­schei­dung, die Emis­si­ons­an­for­de­run­gen für grö­ße­re Schif­fe zu ver­zö­gern, sei not­wen­dig gewe­sen, um der Indus­trie aus­rei­chend Zeit für die Ent­wick­lung von emis­si­ons­frei­en Tech­no­lo­gien zu geben, so Nor­we­gens Kli­ma­mi­nis­ter Andre­as Bjel­land Erik­sen.

Fjordbewohner fürchteten um Existenz

Bereits Ende 2023 zeich­ne­te sich ab, dass es zu Ände­run­gen der strik­ten Rege­lung kom­men könn­te. Frank-Ole Bons­a­ken, Hafen­meis­ter von Gei­ran­ger, sag­te im Euro­pa­ma­ga­zin der ARD: „Das Ver­täu­en oder die Tou­ris­ten her­um­fah­ren, das schafft Jobs. Für vie­le sind die Schif­fe und die Gäs­te an Bord eine Lebens­grund­la­ge.“ Der Nor­we­ger ist in Gei­ran­ger auf dem Bau­ern­hof sei­nes Groß­va­ters groß gewor­den. Doch mit Land­wirt­schaft las­se sich kaum Geld ver­die­nen: „Wir sind uns bewusst, dass wir etwas für die Umwelt tun müs­sen. Aber das ist alles sehr plötz­lich gekom­men. Ich kann mir die Fol­gen kaum aus­ma­len. Aber ich habe Angst, dass wir, die wir hier leben, unse­re Lebens­grund­la­ge ver­lie­ren“, sagt Bons­a­ken.

Die Kreuz­fahrt­in­dus­trie spielt eine wesent­li­che Rol­le in der Wert­schöp­fung ent­lang der nor­we­gi­schen Küs­te. Allein nach Gei­ran­ger kom­men über das gesam­te Jahr ver­teilt rund 400.000 Kreuz­fahrt­tou­ris­ten.

Die west­nor­we­gi­sche Fjord­land­schaft, dar­un­ter die bekann­ten Fjor­de Nærøy­fjord, Aur­lands­fjord, Gei­rang­erfjord, Sun­nylvs­fjord und Tafjord, steht unter dem Schutz der UNESCO. Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat sich ver­pflich­tet, die­se Natur­ge­bie­te best­mög­lich zu schüt­zen.

Landstromversorgung in Flåm soll Emissionen reduzieren

Die neu­en Regie­rungs­plä­ne sehen nun auch die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den Bau von Land­strom­an­la­gen in Flåm vor. Die­se Maß­nah­me soll es den Schif­fen ermög­li­chen, wäh­rend ihrer Lie­ge­zei­ten Strom aus dem loka­len Netz zu bezie­hen, um ihre Emis­sio­nen wei­ter zu sen­ken.

Obwohl in Nor­we­gen bereits seit 2018 an Vor­schrif­ten zu einer Null-Emis­si­ons-Pflicht gear­bei­tet wird, sind Land­strom­an­la­gen für Kreuz­fahrt­schif­fe in den als schüt­zens­wert gel­ten­den Fjor­den bis­lang nicht über­all errich­tet wor­den.

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