Sieht so ein Kreuzfahrtschiff im Jahr 2100 aus?

Bis 2025 werden auf der Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg nach aktuellem Auftragsbestand Kreuzfahrtschiffe gebaut. Wie ein Kreuzfahrtschiff im Jahr 2100 aussehen könnte, hat das Traditionsunternehmen jetzt präsentiert. Futuristisch und aktuell sehr unwirklich.

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Wie das Unter­neh­men mit­teilt, sei das Pro­jekt „Rever­se“ äußer­lich von einem Fel­sen­pin­gu­in inspi­riert, was das Schiff aero­dy­na­misch macht. Das Erschei­nungs­bild hat mit einem aktu­el­len moder­nen Kreuz­fahrt­schiff nichts mehr gemein­sam. So sind bei­spiels­wei­se Bal­kon­ka­bi­nen im klas­si­schen Sin­ne gar nicht erkenn­bar. Äußer­lich ver­fü­ge „Rever­se“ statt­des­sen über eine geschlos­se­ne Glas­fas­sa­de und soge­nann­te „Urban Gardening“-Bereiche. Das bezeich­net klei­ne gärt­ne­risch genutz­te Flä­chen.

Dar­über hin­aus fal­len Droh­nen-Lan­de­plät­ze am Heck des Schif­fes auf. Zen­tra­le öffent­li­che Berei­che bil­den den Mit­tel­punkt im Inne­ren der „Rever­se“. Wie schon bei der 2021 auf der Sea­tra­de Crui­se Glo­bal in Miami prä­sen­tier­ten Stu­die „Helix“, ver­fügt auch „Rever­se“ über eine modu­la­re Bau­wei­se bei der Unter­brin­gung der Pas­sa­gie­re, los­ge­löst von einer Kabi­nen­struk­tur. Ree­de­rei­en haben bei einer der­ar­ti­gen Bau­wei­se die Mög­lich­keit, die Grö­ße des Schif­fes fle­xi­bel anzu­pas­sen.

Meyer Werft blickt in das Restaurantkonzept der Zukunft

„Das Schiff basiert auf den glo­ba­len Mega­trends und ist eine — aber nicht die ein­zi­ge — logi­sche Ant­wort dar­auf“, so Tim Krug, Lei­ter der Con­cept Deve­lo­p­ment Group der Mey­er-Grup­pe in einer Pres­se­mit­tei­lung.

Die Mey­er-Werft-Grup­pe, neben der Fin­can­tie­ri-Werf­ten-Grup­pe und Chan­tiers d´l Atlan­tique im fran­zö­si­schen Saint-Nazai­re, einer von drei gro­ßen Kreuz­fahrt­schiff-Bau­ern, hat­te mit den Stu­di­en „Helix“ und „Man­ta Ray“, einem Tri­ma­ran mit einer Län­ge von 454 Metern und Platz für rund 10.000 Pas­sa­gie­ren, in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit Stu­di­en gezeigt, was mög­lich wäre.

Dazu gehört jetzt bei der aktu­el­len Stu­die „Rever­se“ für eine Kreuz­fahrt im Jahr 2100 auch die deut­li­che Ver­klei­ne­rung von Restau­rant­be­rei­chen. Klei­ne Area­le sol­len Krug zufol­ge „eher als sozia­le Treff­punk­te die­nen, weil wir uns vor­stel­len, das ein gro­ßer Teil der Nähr­stof­fe in kon­zen­trier­ter Form wie Pil­len kon­su­miert wird“. Aus heu­ti­ger Sicht ver­fol­ge man manch­mal zu extre­me Ansät­ze, aber es sei genau­so wich­tig, sie zu durch­den­ken und dar­aus Ant­wor­ten zu ent­wi­ckeln.

Aktu­ell ent­ste­hen mit den Schwes­ter­schif­fen Sil­ver Nova und Sil­ver Ray für Sil­ver­sea Crui­ses zwei Kreuz­fahrt­schif­fe in Papen­burg, die mit einer bei Kreuz­fahrt­schif­fen neu­ar­ti­gen Tech­no­lo­gie aus einer Kom­bi­na­ti­on von einem Brenn­stoff­zel­len­sys­tem, Bat­te­rie­tech­nik und Flüs­sig­erd­gas­an­trieb (LNG) betrie­ben wer­den.

Energiekonzept von Studie nutzt Wellenenergie

Bei der Stu­die „Rever­se“ soll den Schiff­bau­ern zufol­ge das Ener­gie­kon­zept auf Wel­len­en­er­gie basie­ren. Durch hori­zon­ta­le Flü­gel am Rumpf, Solar- und Brenn­stoff­zel­len sowie Wind­ener­gie kommt das Kreuz­fahrt­schiff der Zukunft nach Ansicht der Schiff­bau­er ohne fos­si­le Treib­stof­fe aus.

Die Mey­er Werft baut in Papen­burg seit Mit­te der 1980er Jah­re Kreuz­fahrt­schif­fe. Aktu­ell ist neben der Sil­ver Nova und der Sil­ver Ray noch die Car­ni­val Jubi­lee im Bau. Das Schiff für die Car­ni­val Crui­se Line ist das vor­erst letz­te der soge­nann­ten „Helios“-Baureihe und damit der Abschluss des bis­her größ­te zusam­men­hän­gen­de Kreuz­fahrt-Auf­trag in der Mey­er-Geschich­te für die Car­ni­val Cor­po­ra­ti­on.

Für die Car­ni­val-Mar­ken AIDA Crui­ses, Cos­ta, P&O Crui­ses und Car­ni­val Crui­se Line sind 2015 zunächst vier Schif­fe der Heli­os-Klas­se bestellt wor­den. Am Ende wur­den dar­aus ins­ge­samt neun Ein­hei­ten von jeweils 344 Metern Län­ge und Platz für mehr als 6000 Pas­sa­gie­re, die in Papen­burg und bei Mey­er Tur­ku in Finn­land ent­stan­den. Das ers­te Schiff der Bau­rei­he, die AID­A­no­va war bei ihrer Indienst­stel­lung das welt­weit ers­te Kreuz­fahrt­schiff, das voll­stän­dig mit LNG betrie­ben wur­de.

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