Reisewelt im Wandel: Rückkehr der Frühbucher, Pauschalreisen und Kreuzfahrt-Boom

Laut DRV (Deutscher Reiseverband) blickt die Reisebranche optimistisch auf Urlaubssaison 2024, die Kreuzfahrt boomt und der Verband CLIA Deutschland bekommt einen neuen Sprecher.

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Nach Anga­ben des Deut­schen Rei­se­ver­ban­des (DRV) blickt die Rei­se­bran­che opti­mis­tisch auf die Urlaubs­sai­son 2024. Eine Umfra­ge der GfK zeigt, dass 25 Pro­zent der Befrag­ten in die­sem Jahr mehr Geld für Urlaub aus­ge­ben wol­len.

Beson­ders auf­fäl­lig ist der Trend zu Früh­bu­chun­gen und Pau­schal­rei­sen, der im Ver­gleich zum Vor­jahr deut­lich zuge­nom­men hat. Rei­se­bü­ros und Online-Por­ta­le ver­zeich­nen bereits jetzt ein Umsatz­plus von 30 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. Trotz die­ses Auf­wärts­trends lie­gen die Gäs­te­zah­len aber immer noch 17 Pro­zent unter dem Niveau vor der Pan­de­mie.

Spa­ni­en und ins­be­son­de­re Mal­lor­ca erfreu­en sich nach wie vor gro­ßer Beliebt­heit, aller­dings hat sich die Tür­kei an die Spit­ze der Som­mer­rei­se­zie­le gesetzt, gefolgt von Spa­ni­en, Grie­chen­land, Ägyp­ten und Por­tu­gal. Deut­li­che Zuwäch­se gab es auch bei den Fern­rei­sen mit Zie­len wie den USA, Nami­bia und Japan.

Kreuzfahrten: Aufsteiger am Urlaubshimmel

Mit einem Umsatz­plus von 41 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­zeich­nen Kreuz­fahr­ten ein beein­dru­cken­des Wachs­tum und erwei­sen sich vor allem bei Fami­li­en als belieb­te Urlaubs­art.

Der GfK Mobi­li­täts­mo­ni­tor zeigt, dass die Zahl der Pas­sa­gie­re auf Flüs­sen und Mee­ren im Jahr 2023 die Mar­ke von 3,7 Mil­lio­nen erreicht, ein Niveau, das zuletzt vor der Pan­de­mie im Jahr 2019 ver­zeich­net wur­de. Dies unter­streicht die star­ke Nach­fra­ge und das Ver­trau­en der Rei­sen­den in Kreuz­fahr­ten als Urlaubs­form.

Im Detail zeigt der Kreuz­fahrt­markt 2023 eine posi­ti­ve Ent­wick­lung sowohl bei Hoch­see­kreuz­fahr­ten als auch bei Fluss­kreuz­fahr­ten. Hoch­see­kreuz­fahr­ten ver­zeich­nen mit 2,9 Mio. Pas­sa­gie­ren eine deut­li­che Stei­ge­rung gegen­über dem Vor­jahr. Die durch­schnitt­li­chen Vor­abaus­ga­ben pro Per­son und Rei­se betru­gen 1.570 Euro, so dass sich die Gesamt­aus­ga­ben auf 4,65 Mil­li­ar­den Euro belie­fen.

Die­se Zah­len spie­geln nicht nur das gestie­ge­ne Inter­es­se an Kreuz­fahr­ten wider, son­dern auch die Bereit­schaft der Pas­sa­gie­re, für die­ses ein­zig­ar­ti­ge Rei­se­er­leb­nis zu inves­tie­ren. Die durch­schnitt­li­che Rei­se­dau­er bei Hoch­see­kreuz­fahr­ten lag bei 10,1 Näch­ten, was die Prä­fe­renz für län­ge­re Auf­ent­hal­te auf See wider­spie­gelt.

Im Seg­ment der Fluss­kreuz­fahr­ten stieg die Zahl der Pas­sa­gie­re auf 700.000, mit durch­schnitt­li­chen Vor­abaus­ga­ben von 1.184 Euro pro Per­son und einem Gesamt­wert von 829 Mil­lio­nen Euro. Die durch­schnitt­li­che Rei­se­dau­er lag bei 7,4 Näch­ten, was die Attrak­ti­vi­tät kür­ze­rer, aber eben­so erleb­nis­rei­cher Fluss­rei­sen unter­streicht.

Die lang­fris­ti­ge Betrach­tung zeigt eine beein­dru­cken­de Ent­wick­lung der Kreuz­fahrt­bran­che in Deutsch­land. Von 309.000 Pas­sa­gie­ren im Jahr 1995 über 1,4 Mil­lio­nen im Jahr 2020 bis zum Errei­chen des Vor­kri­sen­ni­veaus im Jahr 2023 ist ein deut­li­cher Auf­wärts­trend zu erken­nen. Die­se Ent­wick­lung belegt die zuneh­men­de Beliebt­heit von Kreuz­fahr­ten als bevor­zug­te Urlaubs­form bei deut­schen Rei­sen­den.

Zu beach­ten ist jedoch, dass die Daten ab 2020 auf­grund einer ver­än­der­ten Erhe­bungs­me­tho­dik nur ein­ge­schränkt mit den Vor­jah­res­da­ten ver­gleich­bar sind. Trotz die­ser metho­di­schen Anpas­sung ver­deut­li­chen die aktu­el­len Zah­len die Wider­stands­fä­hig­keit und das dyna­mi­sche Wachs­tum der Kreuz­fahrt­bran­che, die sich als fes­ter Bestand­teil der Rei­se- und Tou­ris­mus­land­schaft in Deutsch­land eta­bliert hat.

CLIA Deutschland: Neue Perspektiven für die Kreuzfahrtbranche

Der Kreuz­fahrt­ver­band Crui­se Lines Inter­na­tio­nal Asso­cia­ti­on (CLIA) unter­strich auf der ITB Ber­lin sein Enga­ge­ment für einen nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus. Georg Ehr­mann, Spre­cher von CLIA in Deutsch­land, beton­te die Rol­le Deutsch­lands als einer der größ­ten Ziel­märk­te für Kreuz­fahr­ten, ins­be­son­de­re mit dem Ham­bur­ger Hafen als einem der belieb­tes­ten. Die Bran­che, die in Deutsch­land rund 59.000 Arbeits­plät­ze sichert und einen erheb­li­chen Bei­trag zum BIP leis­tet, steht vor der Her­aus­for­de­rung, ihre Emis­sio­nen bis 2050 auf null zu redu­zie­ren.

Die ITB bot eine Platt­form für Dis­kus­sio­nen über die Zukunft der Kreuz­schiff­fahrt, die sowohl vom Boom als auch von der Not­wen­dig­keit der Kli­ma­neu­tra­li­tät geprägt ist. Exper­ten beton­ten die Bedeu­tung von Inno­va­tio­nen und inter­na­tio­na­ler Zusam­men­ar­beit, um die Kreuz­schiff­fahrt nach­hal­ti­ger zu gestal­ten.

Im Rah­men eines Bera­tungs­man­dats für CLIA über­nimmt Georg Ehr­mann, Geschäfts­füh­rer der von Beust & Coll. Bera­tungs­ge­sell­schaft (vBColl), ab sofort die Ver­ant­wor­tung und Auf­ga­ben des Kreuz­fahrt­ver­ban­des Crui­se Lines Inter­na­tio­nal Asso­cia­ti­on (CLIA) in Deutsch­land.

„Mit sei­ner Exper­ti­se im mari­ti­men und tou­ris­ti­schen Sek­tor ver­fügt vBColl über ein star­kes und weit­rei­chen­des Netz­werk in der Bran­che, der Indus­trie und der Poli­tik. Die Ent­schei­dung, Georg Ehr­mann und sein Team zunächst mit dem nach­hal­ti­gen Aus­bau der CLIA-Akti­vi­tä­ten in Deutsch­land zu betrau­en, ist für uns daher nur kon­se­quent und ziel­füh­rend“, begrüßt Marie-Caro­li­ne Lau­rent, Direc­tor Gene­ral von CLIA Euro­pe, die Per­so­na­lie.

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